Wir bedanken uns sehr bei Bella (LV Leipzig) dafür! Hier als Download.
Dieses Dokument soll als einfaches Nachschlagewerk dienen. Wenn du dich tatsächlich einmal mehr mit dem Thema Mitgliederversammlung oder unserem Verein befassen möchtest, würde ich dir tatsächlich empfehlen, unsere Satzung und Ergänzungsordnungen zu lesen. Klingt trocken, ist aber tatsächlich auf lange Sicht sehr hilfreich. Das könnt ihr ganz einfach auf unserer Website: https://www.bvmd.de/ueber-uns/satzung-und-ordnungen/
Dieses “Mitgliederversammlung” 1.0.1 ist eine Erstversion. Quasi ein “Prototyp”, der noch überarbeitet werden wird. Falls dir also etwas auffällt, was dir fehlt (hier sind vor allem unsere Newbies gefragt), du Anmerkungen hast oder sonstiges Feedback hast, freue ich mich, wenn du es mir mitteilst. Nutze dafür gerne die Mail vpi@bvmd.de.
Jetzt aber los und ganz viel Spaß beim Nachschlagen! Hier könnt ihr es herunterladen.
Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) ist ein demokratischer Verein.
Wer hat also das sagen? Richtig - ihr!
Die Lokalvertretungen (LVen) sind die stimmberechtigten Mitglieder des “höchsten beschlussfassenden Organes” unseres Vereins: der Mitgliederversammlung.
Diese findet mehrfach (i.d.R. drei Mal) im Jahr statt. Das jeweilige Plenum wird aus den anwesenden LVen gebildet.
Weiterhin gibt es noch den Vorstand. Dieser setzt sich aus dem Erweiterten Vorstand (ErVo) und dem Geschäftsführenden Vorstand (GeVo) zusammen. Sie sind für die Leitung der inhaltlichen und strukturellen Arbeit zuständig.
Die Leitung der Sparten, Arbeitsgruppen und Projekte ist Aufgabe des ErVos. Im Gegensatz dazu stehen die administrativen Aufgaben, die vom GeVo übernommen werden.
Tipp: Wenn du dir nicht ganz sicher bist, ob ein Amt zum ErVo oder GeVo gehört, schau dir die Abkürzungen an!
Die des GeVos starten in der Regel mit “VP-”, während die des ErVos fast alle mit “NO-” beginnen (Ausnahme ProKo, TraiKo und ein paar Ämter der AGX).
Ein weiteres wichtig zu benennendes Organ ist der Rat. Er hat als Ziel den Vorstand sowie die Lokalvertretungen bei herausfordernden, rechtlichen oder satzungsrelevanten Themen zu beraten und zu unterstützen. Ihm zugeordnet ist der*die Beauftragte*r für Gleichstellung und Diversität.
Auf einer Mitgliederversammlung gibt es neben dem Plenum (das ist ein Extrapunkt) verschiedene Programmpunkte:
AG - Zeiten | Inhaltliche Slots, die (hauptsächlich) durch die Sparten organisiert werden. |
LV-Forum & - Ausschuss | Austauschplattform für die Lokalvertretungen |
Markt der Möglichkeiten | “Ausstellung” von verschiedenen Projekten, Aktivitäten und Sparten. |
Newcomer Session | Wiederholung wie das Plenum abläuft, Ort um gerne nochmal eure Fragen zu stellen und das MV-Wissen aufzufrischen |
Sprechstunden | Ihr habt die Möglichkeit im kleineren Rahmen thematische/personelle Fragen zu stellen. |
Social Program | Socializing |
Trainings | Aktive Fortbildungen v.a. im Bereich der Soft Skills |
Tipp: Es lohnt sich definitiv, diese Punkte zu besuchen. Es ist aber auch voll okay, mal eine Pause zu machen oder sich mit der LV-Challenge zu beschäftigen. So ein Wochenende kann anstrengend werden, also nehmt euch Zeit, wo ihr sie braucht.
Das Plenum ist sozusagen der “Hauptact” der Mitgliederversammlung. Wichtig ist immer, dass man beschlussfähig ist. D.h., dass mindestens 21 von 40 Lokalvertretungen anwesend sind. Das wird in jedem Plenum neu überprüft. Bei den Roll Calls werden alle LVen des Vereins aufgerufen. Sind sie anwesend, wird geantwortet. Manchmal mit einem “anwesend”, in der Regel eher mit anderen Antworten.
Wenn die Beschlussfähigkeit vorhanden ist, wird in die Tagesordnung (TO) eingestiegen. Diese wird im Vorfeld meistens schon “vorläufig” veröffentlicht, so dass man weiß, welche Punkte wann behandelt werden.
Info: So eine TO ist in den seltensten Fällen wirklich geradlinig. Es kann auch während der Mitgliederversammlung immer mal wieder passieren, dass man wieder in Punkte einsteigt. Das ist normal.
Das Plenum wird (nach der Wahl selbiger) von der Redeleitung geleitet. Sie hat das Recht, Ermessensentscheidungen und Maßnahmen zu treffen, die den Verlauf des Plenums betreffen. Das heißt, sie kann auch Leute des Plenums verweisen oder Anträge stellen, denen man nicht widersprechen kann (“Keine Gegenrede möglich”). Das ergibt tatsächlich Sinn, denn die Redeleitung sorgt dafür, dass alles läuft und wir alle produktiv das Wochenende verbringen können.
Deswegen zwei große Bitten: Hört auf die Redeleitung und seid bitte nett zu ihr. In der Regel sitzen da sehr erfahrene Menschen, die wirklich Lust haben, das für den Verein und somit auch für euch zu machen.
Im Plenum können verschiedene Dinge besprochen/beschlossen werden. Es gibt beispielsweise:
Sachanträge, dazu gehören z.B. :
Diese Sachanträge werden in zwei Lesungen sowie einer abschließenden Abstimmung behandelt. Diese können zu einer Lesung zusammengefasst werden, wenn kein Beratungsbedarf, Bedenken oder Änderungsanträge vorliegen.
Grundsätzlich wird in der ersten Lesung der Antrag vorgestellt und begründet. Dann geht die eigentliche Debatte los. Bis zum Abschluss der Debatte können auch konkurrierende Anträge gestellt werden. Antragsstellende haben auch die Möglichkeit, ihren Antrag zurückzuziehen.
Am Ende der ersten Lesung wird der präferierte Antrag mit einer einfachen Mehrheit in die zweite Lesung übernommen.
In der zweiten Lesung geht es um das “Feintuning”. Man kann abschnittsweise Änderungsanträge einreichen. Wenn die Antragsstellenden direkt einen Änderungsvorschlag übernehmen, wird dieser direkt eingepflegt. Andernfalls wird abgestimmt. Wenn keine Änderungen vom Plenum mehr gewünscht sind, wird der ganze Antrag mit allen Änderungen vorgelesen und abgestimmt, ob der Antrag so passt.
Ich empfehle euch zum besseren Verständnis der Abläufe dringend einen Blick auf Bellas tolle überarbeitete Visualisierung der Flow Charts zu werfen! Sie helfen extrem gut.
Anträge zur Geschäftsordnung befassen sich mit dem momentanen Sitzungsverlauf. Dazu hält man beide Arme hoch und ruft: “GO-Antrag”. Der Antrag kann innerhalb einer Minute begründet werden.
Beispiel: Die Energie im Raum ist echt niedrig, jemand stellt einen GO-Antrag auf Energizer.
Kommt keine Gegenrede, wird der Antrag angenommen.
Gegenrede gegen den GO-Antrag kann formal durch Zuruf „Formale Gegenrede“ (ohne Begründung) oder “inhaltlich” (mit Begründung) mit Begründung des Widerspruchs erfolgen. Auch dort darf die Begründung nicht länger als eine Minute sein.
Es gibt eine vollständige Auflistung von möglichen GO-Anträgen in §35 Abs. 7 der Geschäftsordnung. Wenn ein gestellter GO-Antrag nicht darunter fällt (wie der GO-Energizer im Beispiel), liegt es im Ermessen der Redeleitung, ob dieser angenommen wird.
Auch hier erfolgt noch einmal ein Verweis auf das Flowchart!
Im Regelfall erfolgen Personalwahlen nach folgendem Schema:
1. Vorstellung
2. Befragung und Debatte (unter Ausschluss der Öffentlichkeit)
3. Wahlen
Alle Punkte werden i.d.R. in verschiedenen Plena durchgeführt. Der zeitliche Abstand ist vor allem zwischen Punkt 2 und 3 (das sieht man manchmal bei Spontanbewerbungen) wichtig.
Personalwahlen werden immer als geheime Wahl durchgeführt.
Es gibt ein paar kleine Unterschiede zwischen ErVo und Gevo Bewerbung, auf die ich in diesem kurzen Nachschlagewerk nicht eingehe. Ich verweise an dieser Stelle auf die GO und - richtig - das Flowchart!
Wann wird mit diesen grünen Schildern gewedelt (Akklamation)? Wann hält man sein LV-Schild hoch und wann klickt man in OpenSlides?!?
Ja, das ist verwirrend. Das ist auch für die nächsten zwei (oder mehr) Mitgliederversammlungen noch verwirrend. Das Gute ist, dass die Redeleitung euch vorher immer sagen wird, wie abgestimmt wird und welche Mehrheit es braucht.
Wenn ihr Akklamation hört und es euch gefällt, wedelt, was die grünen Karten aushalten!
Wenn ihr Abstimmung hört, haltet die LV-Schilder ganz hoch und
Bei Personalwahlen - ihr wisst es inzwischen - wird geklickt.
DOs | DON´Ts |
---|---|
Pünktlich sein | Schon Gesagtes widerholen |
Respektvoll miteinander umgehen | Alkohol im Plenum |
Bei Meldungen Name, Pronomen, LV oder Amt nennen | Extrem laut sein (es sei denn es ist ein Energizer) |
Nett zur Lokalorga und dem gesamten Plenumsteam sein Tipp: Die meisten freuen sich extrem über ein Danke und Würdigung der Arbeit |
|
Plenumsetikette beachten |
Ein POI (Point of Information) ist eine eher subjektivere Information. Ein POI kann auch eine Frage sein oder ein nicht zum Inhalt passender Zwischenruf, der sich aber auch den Moment im Plenum bezieht. Z.B.: “POI man kann die Redeleitung nicht hören, kann bitte lauter gesprochen werden?”
Ein POI muss vom/ von der Redner*in zugelassen werden.
Ein Objektiver Sachverhalt beschreibt “was ist”. Er dient der neutralen, faktenbasierten Darstellung eines Themas. Wenn in einer Debatte zum Beispiel gesagt wird, dass laut §x in der Satzung 4 Medizinstudierende für einen Posten benannt werden, das aber nicht stimmt, kann man das mit einem Objektiven Sachverhalt klarstellen.
Die Satzung ist das höchste Recht innerhalb des Vereins und wird nur durch die ihr übergeordneten Gesetze gebrochen. In diesem Fall ist der entsprechende Teil der GO soweit er der Satzung widerspricht nichtig.
Nein, der Modus mit zwei Lesungen ist primär für Anträge, bei denen erheblicher Diskussions- und Änderungsbedarf besteht. Sinn des Modus mit zwei Lesungen ist es, möglichst effizient zu arbeiten. Sinn der ersten Lesung ist es, grundsätzlich über den Antrag zu diskutieren. Findet sich keine Mehrheit, um den Antrag in die zweite Lesung zu übernehmen, wird keine Zeit mehr darauf verwandt, den Antrag detailliert zu behandeln, oder über Änderungsanträge zu diskutieren.
Ein Antrag, über den sich eine Mehrheit einig ist und bei dem es keinen Änderungsbedarf gibt, kann in einer einzigen Lesung behandelt und abgestimmt werden. Die GO ist in diesem Bereich absichtlich flexibel.
Jein oder anders: Es kommt darauf an. Eine Mikrofee braucht nicht viel Erfahrung und auch im Protokollteam sind andere Skills als fundiertes Satzungs- und MV-Wissen gefragt.
Anders ist das jedoch, wenn ihr Redeleitung sein möchtet. Dafür braucht man schon ein wenig Vorerfahrung! But you’ll get there!
Das Protokoll soll den wesentlichen Ablauf der Sitzung wiedergeben. Es ist also weder ein Ergebnisprotokoll, noch eine wörtliche Mitschrift von allem, was im Plenum gesagt wird. Die Protokollführung fasst also die wesentliche Aussage jedes Beitrages zusammen und darf dabei bei längeren Beiträgen auch den Redner zur Abgabe eines Manuskriptes verpflichten. Auf alle Fälle ins Protokoll gehören:
Ort und Zeit der Mitgliederversammlung. Beginn und Ende der Plena, Anwesende LVs, Anträge im Wortlaut, falls die Anträge geändert werden, auch die geänderte Version im Wortlaut, Abstimmungsergebnisse in der Notation (Ja-Nein-Enthaltung). Bei Personenwahlen muss auch die Annahme der Wahl durch den Gewählten explizit vermerkt werden (XYZ nimmt die Wahl als ABC an). Personaldebatten werden nicht protokolliert!
Zweck des GO Antrags ist es, den weiteren Verlauf des Plenums effizienter zu machen. Debatten über die GO bringen Inhaltlich nicht weiter und verhindern nur die inhaltliche Arbeit, die eigentlich Zweck der Sitzung ist. Angesichts der Einfachheit der meisten GO-Anträge reicht eine einminütige Behandlung von Pro- und Contra- Argumenten vollkommen aus.
Klassisches Beispiel ist beim Erreichen der 23 Uhr Marke der Antrag auf Vertagung auf den nächsten Tag. Die Pro- und Contra-Argumente sind einleuchtend und jedes Mal dieselben. Die für eine erschöpfende Debatte notwendige Zeit ist fast immer länger als der Zeitaufwand für die Abarbeitung der Tagesordnung.
Eine Diskussion beschreibt im Prinzip nur den Austausch unterschiedlicher Meinungen ohne klare Zielsetzung oder Struktur. Bei der Debatte geht es darum, im Rahmen der durch die Geschäftsordnung vorgegebenen Struktur und Regeln eine Entscheidung herbeizuführen. Dabei ist es Ziel der Debatte, andere vom eigenen Standpunkt zu überzeugen und/oder einen mehrheitsfähigen Kompromiss zu finden.
Abkürzungen werden in der bvmd sehr häufig genutzt. Da kann man schnell einmal den Überblick verlieren! Deswegen ist hier eine Übersicht sehr häufig benutzter Abkürzungen. An dieser Stelle keine Garantie für Vollständigkeit, aber immerhin eine “kleine” Übersicht
Abkürzung | Bedeutung |
AG | Arbeitsgruppe |
AG X | Arbeitsgruppe Austausch |
AkID | Auswahlkommission für Internationale Delegationen |
AO | Aufklärung Organspende |
BÄK | Bundesärztekammer |
BB | Berliner Büro |
BPhD | Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland |
Buko | Bundeskongress |
bvmd | Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. |
CP | Contact Person |
DAAD | Deutscher Akademischer Austauschdienst |
DFA | Deutsche Famulantenaustausch |
DIM | Diversität in der Medizin |
DMK | Drittmittelkommission |
EMSA | European Medical Students' Association |
ErVo | Erweiterter Vorstand |
EuRegMe | European Regional Meeting |
Ex-Ass | Exchange Assisstant |
FAFA | First Aid for All |
FKZ | Fahrtkostenzuschuss |
FO | Finanzordnung |
FTM | Fachtagung Medizin |
GA | General Assembly |
GeVo | Geschäftsführender Vorstand |
GO | Geschäftsordnung |
GS | General Secretary |
IFMSA | International Federation of Medical Students' Association |
LV | Lokalvertretung |
MAA | Medicine against Antiracist Action |
MSFR | Medical Students for Refugees |
MSV | Mit Sicherheit Verliebt |
MV | Mitgliederversammlung |
NEO | National Exchange Officer |
NFF | Nationales Fachschaftenforum |
NMO | National Member Organization |
NOEI |
National Officer on European Integration/ Bundeskoordination für Europäische Integration |
NOHP |
National Officer on Health Politics/ Bundeskoordination für Gesundheitspolitik |
NOME |
National Officer on Medical Education/ Bundeskoordination für Medizinische Ausbildung |
NOPHE |
National Officer on Public Health Exchange/ Bundeskoordination für den Public Health Austausch |
NOPY |
National Officer Practical Year/ Bundeskoordination für das Praktische Jahr |
NORA |
National Officer on National Officer of Sexual and Reproductive Health including HIV/AIDS / Bundeskoordination für Sexualität und Prävention |
NORE |
National Officer on Research Exchande/ Bundeskoordination für Forschungsaustausch |
NORP |
National Officer on Rights and Peace/ Bundeskoordination für Medizin und Menschenrechte |
NPO |
National Officer on Public Health/ Bundeskoordination für Public Health |
PosPap | Positionspapier |
POI | Point of Information |
ProKo | Projektkoordination |
RL | Redeleitung |
RV | Regionalvernetzung |
SC... | Standing Committee... |
Stu.Kon | Studentische Konferenz |
TAF | Travel Assistance Fund |
TF | Taskforce |
TNT | Training New Trainers |
TO | Tagesordnung |
TOP | Tagesordnungspunkt |
TraiKo | Trainingskoordination |
VPE | Vizepräsident*in für Externes |
VPF | Vizepräsident*in für Finanzen |
VPFR | Vizepräsident*in für Fundraising |
VPI | Vizepräsident*in für Internes |
VPIA | Vizepräsident*in für Internationale Angelegenheiten |
VPIT | Vizepräsident*in für Informationstechnologie |
VPPR | Vizepräsident*in für Presse und Öffentlichkeitsarbeit |